Kein eigenständiger Sportausschuss mehr
Zählgemeinschaft setzt Zusammenlegung der Ausschüsse Sport und Schule durch

Schon im Vorfeld sorgte das Vorhaben der grün-roten Zählgemeinschaft, künftig die Ausschüsse für Sport und Schule zusammenzulegen, für Kritik.

Bezirkssportbund und auch alle anderen Fraktionen sprachen sich dagegen aus und forderten, den Sportausschuss als eigenständiges Gremium weiterzuführen. In der Januarsitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) setzte sich die Zählgemeinschaft durch und lehnte entsprechende Anträge ab.

CDU, FDP und Linke forderten mit eigenen Anträgen, den Sportausschuss als eigenständigen Ausschuss weiterzuführen. Gerade jetzt in der Pandemie hätten sowohl die Schulen als auch der organisierte Sport akute Probleme, gab beispielsweise Alexander Pönack (CDU) zu bedenken. Mit einer Zusammenlegung der Ausschüsse für Sport und Schule würde man beiden Bereichen nicht gerecht werden. Seit mehr als 50 Jahren habe sich der eigenständige Sportausschuss bewährt. Jetzt mit dieser Tradition zu brechen, sei ein Paukenschlag, der die Schul- und Sportpolitik im Bezirk für die nächsten fünf Jahre negativ tangieren werde, kritisiert die CDU-Fraktion.

Die Linksfraktion merkt an, dass in der nächsten Zeit große Aufgaben anstehen würden. Frederike-Sophie Gronde-Brunner erinnert an die Fortschreibung des bezirklichen Sportentwicklungsplanes und auch in Sachen Sportstätten sei viel zu tun. „Angesichts der Situation im Bezirk ist die Entscheidung für einen gemeinsamen Schul- und Sportausschuss den Schülern, Eltern und Lehrern nicht zu vermitteln“, sagt Gronde-Brunner.

Die SPD indes verteidigt die Zusammenlegung. „Beide Ausschüsse waren in der Vergangenheit nicht immer ausgelastet“, sagt Alexander Sempf. Ein gemeinsamer Ausschuss könnte auch eine Belebung bedeuten. Zudem wolle die SPD-Fraktion sicherstellen, dass beide Bereiche im Ausschuss gleichberechtigt behandelt würden. „Das Thema Sport wird nicht etwa abgeschafft“, betont Sempf und verweist auf den Rat des Sports, der als ein neues Gremium im Bezirk gebildet wird. Dort sollen sich in regelmäßigen Gesprächsrunden Politik und Sportvereine austauschen können. Doch auch hierzu gibt es kritische Stimmen. „Der Rat des Sports darf keinen Sportausschuss ersetzen, höchstens ergänzen“, sagt Gronde-Brunner. Stefan Häntsch von der CDU-Fraktion sieht den Rat des Sports als „ein Feigenblatt und nicht geeignet, um dem Sport den Stellenwert zu geben, den er braucht.“

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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