Kostenberg wächst mit Müllberg
Parkreinigung wird immer teurer

Das Reinigen von Parks und Grünanlagen wird für den Bezirk immer teurer. Umweltstadtrat Schruoffeneger fordert deshalb eine „gesamtstädtische Debatte“.

Das Bezirksamt klagt über zu viel Dreck in seinen Parks und Grünanlagen. Denn immer mehr Müll kostet immer mehr Geld. „Obwohl die Mittel für die Grünanlagenunterhaltung in den vergangenen Jahren beträchtlich erhöht wurden, wächst der Instandhaltungsstau im Bezirk kontinuierlich“, teil das Bezirksamt mit. „Für die Beseitigung von Müll muss immer mehr Geld ausgegeben werden, das für die reguläre Grünanlagenunterhaltung dann nicht zur Verfügung steht.“ Mit den verbleibenden Mitteln müssten vorrangig Verkehrssicherungspflichten erledigt werden. Das gehe zu Lasten der Qualität der Anlagen und habe damit auch für die Bürger sichtbare und spürbare Auswirkungen, heißt es weiter. „So wird der Bezirk dieses Jahr beispielsweise Neuanschaffungen und Reparaturen von Bänken und Papierkörben in Höhe von 125 000 Euro zurückstellen müssen.“ Besonders dramatisch ist die Situation laut Verwaltung auf den Schulhöfen. Einem Bedarf von 805 000 Euro stehe derzeit nur ein vorhandener Betrag von 300 000 Euro gegenüber. Diese Mittel müssten in den nächsten Jahren dringend erhöht werden.

Abfallentsorgung und Bewässerung
gehen immer mehr ins Geld

„So hilfreich die Aufstockung der Grünpflegeetats durch das Land in den vergangenen zwei Jahren auch war, in der Realität fressen die steigenden Bewirtschaftungskosten insbesondere bei der Abfallentsorgung und Bewässerung einen Großteil der zusätzlichen Mittel auf“, konstatiert Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). Was es brauche, sei eine gesamtstädtische Debatte über den Wert von Grünanlagen und Freiflächen für die Stadt, so der Grünen-Politiker. Dazu würden auch Spielplätze, Sportplätze und Schulhöfe gehören. „Nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bezirken und Land wird das Problem lösbar sein.“

Charlottenburg-Wilmersdorf hat mehr als 50 öffentliche Parks und Grünanlagen. Aber nicht nur dort wachsen die Müllberge. Auch andere Bezirke haben mit dem Problem zu kämpfen. So bezahlte der Senat allein im vergangenen Jahr rund 14 Millionen Euro für die Reinigung von Parks, Grünflächen und Spielplätzen an die Berliner Stadtreinigung (BSR). Die räumte 2021 nach eigenen Angaben rund 15 000 Kubikmeter Abfall weg.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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