Lockt Telearbeit Talente? Bezirksbehörden setzen neue Anreize für jüngere Bewerber

Traumjobs unterm Rathausturm? Das Bezirksamt möchte jünger werden - und liefert Ideen, die bisher kaum denkbar waren. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Rund 2100 Beschäftigte finden beim Bezirksamt Arbeit – 63 Prozent von ihnen sind älter als 50 – und überwiegend weiblich. Wie wird man für den jüngeren und männlichen Nachwuchs attraktiver?

Die Arbeit im Rathaus, das Büro zu Hause. Geht nicht? Geht doch, glaubt Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD). Gemeinsam mit Holger Lemcke, dem Leiter des Steuerungsdienstes in der Abteilung Personal und Finanzen, plant er ein Maßnahmenpaket, welches dafür sorgen soll, dass Arbeit im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf reizvoller wird. Überalterung, zu wenige Männer, zu wenige Bewerber mit Migrationshintergrund – das sind die Probleme.

„Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, damit wir gegen das Land als Arbeitgeber bestehen können“, nennt Naumann den Grund des Umdenkens. Und der Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr. 130 zusätzliche Stellen gilt es gerade zu besetzen. Vor allem die Einführung von Telearbeit könnte Türen zu Talenten öffnen, die bislang abwinken würden.

2016 hat man die Arbeit von zu Hause aus bei zehn Kollegen getestet. 2017 sollen es bereits 50 sein. Sie erhalten dienstliche Computer, die über eine sichere Datenverbindung mit den Systemen am Arbeitsplatz gekoppelt sind. Und so erfüllen sie ihre Aufgaben ohne der Familie fern zu sein.

Geringere Bezahlung bei gleicher Verantwortung

Natürlich werden solche Neuerungen nicht zum Durchbruch führen, solange Landesbehörden deutlich mehr zahlen dürfen. „Wir wünschen uns mehr Spielräume“ sagt Naumann im Hinblick auf eine bessere Besoldung für starke Bewerber. Denn was ein Referent beim Land Berlin verdient, das zahlt der Bezirk etwa einem Leiter des Jugendamts. Und hier ist Verantwortung ungleich höher.

Trotzdem will das Bezirksamt seine Schwächen – zum Beispiel bei den Bürgerämtern – abstellen und deutlich schneller auf Wünsche der Einwohner reagieren. Wie bei der Telearbeit, so ist auch hier die Digitalisierung ein Schlüssel. Holger Lemcke will das E-Government-Gesetz des Landes schnell umsetzen. Und spricht von „einer Art Revolution.“ Die Tage sind nicht fern, da man einen neuen Pass daheim am Computer beantragt. Unterschreiben wird man auch dann – nur eben digital. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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