Soziale Medien im Bezirksamt ein Kuriosum
Die Verwaltung von Marzahn-Hellersdorf kommuniziert nicht über die sozialen Medien

Regelmäßig soziale Medien zu nutzen, gehört längst zum Alltag der meisten Menschen. Das Bezirksamt von Marzahn-Hellersdorf bildet da jedoch auch im Jahr 2023 eine Ausnahme.

Aus personellen Gründen könnten derzeit keine Social-Media-Accounts des Bezirksamtes erstellt und betreut werden. Diese Informationen gab die Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport auf Anfrage der CDU-Abgeordneten Katharina Günther-Wünsch und Alexander Herrmann weiter. Informationen und Veranstaltungen, die das Bezirksamt betreffen und eine übergeordnete Bedeutung für den Bezirk haben, werden demnach aktuell ausschließlich über die Accounts der Stadträte beziehungsweise des Bürgermeisters veröffentlicht, um der Informationspflicht gegenüber den Bürgern nachzukommen. Das Bezirksamt sei aber bestrebt, eigene Social-Media-Kanäle, eine Rathauszeitung und weitere Veröffentlichungsformen sowie entsprechende Konzepte zu entwickeln.

Wer in den sozialen Medien stöbert, stößt lediglich bei Twitter auf einen Account des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf. Dieser wurde jedoch seit langer Zeit nicht mehr gepflegt. Der letzte Tweet dort stammt vom 18. Juni 2020. Andere Bezirke sind da weit voraus und wesentlich besser aufgestellt. So ist beispielsweise das Bezirksamt Treptow-Köpenick sehr aktiv in den sozialen Medien. Die Pressestelle dort betreibt eine Facebook-Seite (4700 Follower), einen Twitter- (3240 Follower), Instagram- (2030 Follower) und einen eher selten mit neuen Inhalten bestückten YouTube-Kanal (175 Abonnenten).

„Es gehört einfach zu einer Verwaltung, dass sie ordentlich kommuniziert, und das können wir momentan nicht“, hatte Bürgermeister Gordon Lemm (SPD) vor wenigen Wochen im Interview mit der Berliner Woche gesagt. Das Bezirksamt müsse Bürger deutlich besser informieren, betonte er. „Da sind wir überhaupt nicht da, wo ich gerne schon gewesen wäre. Das liegt auch ein bisschen an der personellen Situation in unserer Pressestelle und ist auf jeden Fall etwas, das ich 2023 angehen will“, erklärte Lemm. Im vergangenen Jahr war die Pressestelle zwischenzeitlich auch für Journalisten über längere Zeit nicht zu erreichen. Wer eine E-Mail schrieb, erhielt dann eine Abwesenheitsnotiz mit der Bitte, sich mit Presseanfragen direkt an die jeweiligen Stadträte zu wenden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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