Absacker im Nikolaiviertel: Wegen Arbeiten an der Uferwand ist der Gehweg abgesackt
Mitte. Meterlange Risse, abgesackte Gehwegplatten: Die Gewerbetreibenden im Nikolaiviertel kämpfen mit den Bauschäden, die bei der Uferwandsanierung entstanden sind. Die Häuser sollen aber nicht gefährdet sein.
Bei Bauarbeiten des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin (WNA) an der Uferwand zwischen Mühlendamm- und der Rathausbrücke hat es Komplikationen gegeben. Seit November 2015 wird die 1936 erbaute Ufereinfassung saniert. Die Arbeiten finden vor allem in den Wintermonaten statt, um die Touristendampfer nicht zu behindern. Der Großteil der Arbeiten erfolgt unter Wasser mit Bautauchern.
Seit Oktober wurde auf dem 250 Meter langen Abschnitt eine Betonwand vor die alte Ufermauer eingebaut. Dafür mussten riesige Stahlpfähle in den Spreeboden gerammt werden. Die Erschütterungen hatten zur Folge, dass der Gehweg entlang des Ufers um mehrere Zentimeter abgesackt ist. Händler an der Spreeseite beklagen Umsatzeinbußen durch die aufgestellten Bauzäune und Absperrungen. Untersuchungen haben mittlerweile ergeben, dass durch die Rammarbeiten und Erschütterungen Erde in die vorhandenen Hohlräume gerutscht ist. Dadurch sind die Gehwegplatte abgesackt. Die Gebäude im Nikolaiviertel sind jedoch nicht gefährdet, teilt das Wassertraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Berlin mit.
Die Spundwände aus Stahl wurden im November installiert. Die Rammarbeiten sind beendet. Bis April wird noch die Vorsatzschale für die Uferwände im sichtbaren Bereich mit Sand- beziehungsweise Klinkersteinen verblendet.
Dass die Gehwege beim Rammen absacken könnten, damit hatten die Bauingenieure gerechnet. Die Wege werden jetzt komplett erneuert. Die Kosten dafür übernimmt das WNA, wie die für das Straßenamt zuständige Stadträtin Sabine Weißler sagt. Das WSA Berlin habe sich bereit erklärt, die aktuellen Schäden an der Straße und am Ufer zu reparieren.
Der Abschnitt der Spree im Nikolaiviertel hat bundesweit in den Sommermonaten mit den höchsten Schiffsverkehr. Die Schleuse Mühlendamm passieren im Sommer pro Monat rund 6000 Wasserfahrzeuge. Der Bund als Eigentümer der Wasserstraße investiert in die Uferwandsanierung vor dem Nikolaiviertel 2,3 Millionen Euro. DJ
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