Recruiting - Teil 5
azubi.report 2022 zeigt Unternehmen die Erfolgsfaktoren für die Suche nach Auszubildenden

64 Prozent der Auszubildenden erhalten laut einer Studie von azubi.report im ersten Ausbildungsjahr ausreichend Respekt für ihre Arbeit. Im vierten Ausbildungsjahr sind es nur noch 34 Prozent. | Foto:  Ivan Samkov/Pexels
  • 64 Prozent der Auszubildenden erhalten laut einer Studie von azubi.report im ersten Ausbildungsjahr ausreichend Respekt für ihre Arbeit. Im vierten Ausbildungsjahr sind es nur noch 34 Prozent.
  • Foto: Ivan Samkov/Pexels
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Die Studie zur Situation von Auszubildenden in Deutschland zeigt, wie sich der Markt verändert, welche Rolle Social Media spielt und welche Hürden abgebaut werden sollten. So gibt es praktisch keine zweite Chance für Unternehmen. Sie müssen schnell sein und gut kommunizieren, um Auszubildenden zu finden, zu sichern und zu halten.

Es gibt Nachholbedarf bei der Fehlerkultur und Wertschätzung gegenüber Auszubildenden, die im Laufe der Ausbildungszeit stark sinkt. Um gute Mitarbeiter zu halten, sollte Wertschätzung Teil der Unternehmens-DNA werden. "Das Kräfteverhältnis auf dem Ausbildungsmarkt hat sich endgültig zu den Kandidaten verschoben, das zeigt unser siebter azubi.report", sagt Felix von Zittwitz, Geschäftsführer von Ausbildung.de. "Bewerber sind schneller als je zuvor vom Markt. Die Geschwindigkeit im Bewerbungsprozess ist entscheidender denn je. Doch wer früh genug ansetzt und in der Orientierungsphase Perspektiven aufzeigt, erhöht seine Chancen, Ausbildungssuchende für sich zu gewinnen. Wer dabei auf Social Media setzt, um potenzielle Bewerber zu erreichen, sollte sich aber bewusst machen: Inhalte mit Arbeits- und Ausbildungsbezug werden selten aktiv gesucht. So ist es mehr ein Nice-to-have. Kosten und Nutzen sollten gut abgewogen werden."

Für viele kleine und mittlere Unternehmen ist es eine Herausforderung, überhaupt auf den sozialen Kanälen präsent zu sein und Aufmerksamkeit für die eigene Marke und die Ausbildung im Betrieb zu schaffen. Immerhin sagen 13 Prozent der jungen Menschen, dass Social Media ihre Berufswahl beeinflusst hat. Fast ein Viertel sucht aktiv nach Informationen rund um die Ausbildung, ein weiteres knappes Viertel weiß dagegen nicht, ob ihr Arbeitgeber überhaupt Social Media-Accounts hat. Junge Menschen sind in Sachen Ausbildung und Beruf eher passive Konsumenten als aktive Sucher in den sozialen Netzwerken. Die Hälfte (51 Prozent) der Auszubildenden finden auf Instagram keine Inspiration bezüglich ihrer beruflichen Zukunftsplanung. Für den Einsatz von Social Media im Ausbildungsmarketing sollten Kosten und Nutzen genau abgewogen werden und Unterstützung in den eigenen Reihen gesucht werden.

Aufwand, der sich lohnt

Gelebte Werte schaffen Bindung. Nicht gelebte Werte schaffen Probleme. Viele Unternehmen betreiben einen enormen Aufwand, um Azubis zu finden und ihnen eine gute Einarbeitungsphase zu bieten. Die Wertschätzung, die Azubis entgegengebracht wird, sinkt allerdings stark im Laufe der Ausbildungsjahre. Beinahe zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten geben an, dass sie im ersten Ausbildungsjahr ausreichend Respekt für ihre geleistete Arbeit erhalten. Im vierten Ausbildungsjahr sind es nur noch 34 Prozent. Wenn es um Unterstützung geht, geben 71 Prozent an, dass sie sie erhalten, nur 35 Prozent im vierten Ausbildungsjahr können das bestätigen. Ein Drittel der Azubis im dritten Ausbildungsjahr hat Angst, Fehler zu machen. Die Unternehmens- und damit auch die Fehlerkultur ist der entscheidende Hebel zur Zufriedenheit und zur Personalbindung – auch über die Ausbildung hinaus.

Schnelligkeit ist gefragt! Fast die Hälfte (46 Prozent) aller Azubis haben weniger als vier Wochen von der Bewerbung bis zur Zusage benötigt. Genauso viele haben selbst einem Unternehmen abgesagt, weil sie bereits einer anderen Firma die Zusage gegeben haben. Wer sich keine Gedanken über die eigene Employer Brand macht und Benefits nicht kommuniziert, hat das Nachsehen. Ein durchdachter, flüssiger und schneller Bewerbungsprozess ist gegenwärtig der Schlüssel zum Erfolg – denn die Konkurrenz zögert nicht. Es gilt, potenziellen Bewerbern so wenig Hürden wie möglich in den Weg zu legen. Für zögerliche Unternehmen gibt es keine zweite Chance: Wer Bewerber lange warten lässt, geht leer aus. So benötigen 17 Prozent der Azubis lediglich eine einzige Bewerbung, um direkt in die Ausbildung durchzustarten. Fast ein Drittel hat bereits nach ein bis drei Tagen eine Rückmeldung von ihrem heutigen Ausbildungsbetrieb auf ihre Bewerbung erhalten.

Um erfolgreich in der Ausbildungssuche zu sein, gibt Ausbildung.de Unternehmen diese Handlungsempfehlungen: So sollten die internen Prozesse überprüft und Hürden beseitigt werden, die einem schlanken Bewerbungsprozess entgegenstehen. Unternehmen sollten eine starke Präsenz online zeigen, doch mit Blick auf Social Media gilt, die Kosten zu kalkulieren und den Nutzen abzuwägen. Zudem sollten sie die Unternehmenswerte schärfen und Talente unterstützen, in die sie bereits investiert haben, um sie zu halten und mit ihnen erfolgreich zu sein! RR

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet jetzt auch bei Ihnen

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Reinickendorf
  • 06.12.24
  • 662× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 743× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 418× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 866× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.806× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.