Stellvertretend für Tausende: Verdienstorden geht an die Moabiterin Johanna Hassoun

Johanna Hassoun mit Michael Müller bei der Verleihung des Verdienstordens am 1. Oktober. | Foto: KEN
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Moabit. Am Berliner Verfassungstag ist die Moabiterin Johanna Hassoun vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit dem Verdienstorden des Landes Berlin ausgezeichnet worden.

Johanna Hassoun wurde als Palästinenserin im Libanon geboren. Als junge Frau kam sie nach Berlin und ist längst in Moabit heimisch geworden. Hassoun wurde stellvertretend für Tausende Frauen und Männer geehrt, die Menschen, die in der Hauptstadt Zuflucht vor Krieg und Terror suchen und alles verloren haben, einen neuen Anfang ermöglichen. Johanna Hassoun gebe der Willkommenskultur ein Gesicht, sagte Michael Müller in seiner Laudatio.

Johanna Hassoun arbeitete viele Jahre im Mädchen-Kultur-Treff „Dünja“ des Vereins „Moabiter Ratschlag". Heute leitet sie beim Lesben- und Schwulenverband das Zentrum für schwullesbische Migranten (Miles). Sie ist Sozialmanagerin und Diversity-Trainerin. Bei Miles können sich Homosexuelle und ihre Angehörigen zu Fragen wie dem Comingout informieren, Rat und Hilfe holen.

In ihrer Freizeit hilft Hassoun den Flüchtlingen vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo). Sie ist die ehrenamtliche Koordinatorin für die medizinische Erstversorgung des Flüchtlingshilfevereins „Moabit hilft!“. Sie hat dort das ehrenamtliche medizinische Angebot initiiert und koordiniert die Freiwilligen, darunter Ärzte, Krankenpfleger und Apotheker. „Wenn wir heute Johanna Hassoun für ihr großartiges Engagement ehren, dann denken wir mit Dankbarkeit auch an die vielen Freiwilligen in ganz Berlin, die mit ihrer Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit das Ankommen in Berlin erleichtern“, so der Regierende Bürgermeister.

Bürgermeister Christian Hanke dankt Ordensträgerin

Unter den zahlreichen Gästen im großen Festsaal des Roten Rathauses war auch Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD). Er dankte der Moabiter Ordensträgerin für ihre interkulturelle soziale Arbeit im Bezirk und ihren sozialen Einsatz für Flüchtlingen. „Homosexualität ist in vielen Kulturkreisen ein Tabuthema. Daher spielen Anlaufstellen und Vertrauenspersonen für diese Menschen eine wichtige Rolle“, so Hanke.

Zu den am 1. Oktober Geehrten gehörten neben Johanna Hassoun Iris Berben und Wim Wenders, die Schöpfer der „Lichtgrenze“ zum Mauerfall-Jubiläum, Christopher und Marcus Bauder sowie Frank Ebert, die Theologin und Journalistin Friederike Sittler, die Autorin Barbara Boehm-Tettelbach, der Mäzen Heinz-Dieter Rosenkranz, der Imam Mohamad Taha Sabri, der langjährige Leiter des Centrum Judaicum, Hermann Simon, und KPM-Chef Jörg Woltmann. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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