Das war das Jahr 2015 in Neukölln

Der Campus Rütli, ein bundesweit beachtetes Bildungsprojekt mit ganzheitlichem pädagogischem Konzept, nimmt mit Beginn der geplanten Erweiterungsbauten im Oktober Form an. | Foto: Sylvia Baumeister
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  • Der Campus Rütli, ein bundesweit beachtetes Bildungsprojekt mit ganzheitlichem pädagogischem Konzept, nimmt mit Beginn der geplanten Erweiterungsbauten im Oktober Form an.
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Neukölln. Flüchtlingsunterkünfte, Wohnungsneubau und der Milieuschutz waren die bestimmenden Themen im Jahr 2015. Ein wichtiger Posten wurde zudem neu besetzt: Seit April hat Neukölln eine Bürgermeisterin.

Januar

Für die zuziehenden Roma-Familien erhält der Bezirk zusätzlich 460.000 Euro. Damit sollen Sprach- und Kulturmittler an Schulen, Sprachförderung von Kitakindern sowie aufsuchende Sozialarbeit und zusätzliche Stadtteilmütter finanziert werden.

Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) gibt bekannt, dass er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zum 1. April niederlegt. Noch am gleichen Tag schlägt die SPD Franziska Giffey für die Nachfolge vor. Die promovierte Politikwissenschaftlerin ist seit 2011 Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport.

Februar

So langsam scheint das Maß voll: Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD) und Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) sprechen sich für ein Verbot der Al-Nur-Moschee aus. Der in Neukölln ansässige Verein ist seit einiger Zeit wegen frauenfeindlicher Äußerungen in den Predigten und wegen islamistischer Hetze in die Schlagzeilen geraten.

März

Es soll mehr Geld für den Bezirk geben. Mit den etwa vier Millionen Euro möchte Bildungsstadträtin Franziska Giffey vor allem den Campus Efeuweg in der Gropiusstadt voranbringen, auf dem die Walt-Disney-Grundschule und die Liebig-Sekundarschule zu einer Gemeinschaftsschule zusammen wachsen.

    Als zukunftsweisend gilt eine Technologie-Kombination, die am 5. März vom Fernheizwerk Neukölln am Weigandufer in Betrieb genommen wird: ein Wärmespeicher, vier neue Blockheizkraftwerke und eine Power-to-Heat-Anlage („Strom zu Fernwärme“) können rund 40.000 Wohnungen in Neukölln und Kreuzberg mit Fernwärme versorgen.

April

Heinz Buschkowsky geht, Franziska Giffey kommt. Erwartungsgemäß wird die bisherige Stadträtin zur ersten Bürgermeisterin gewählt, die der Bezirk Neukölln je hatte. Der 34-jährige Jan-Christopher Rämer (SPD), bis dahin Bezirksverordneter in Neukölln, tritt ihre Nachfolge als Stadtrat für Bildung, Schule, Kultur und Sport an.

Der Britzer Garten, einst konzipiert als Bundesgartenschau, feiert am 26. April sein 30-jähriges Jubiläum. Der Geburtstag wird mit einer Fotoschau des Förderkreises, mit Musik und einem Forschertag gefeiert.

Mai

Endlich tut sich etwas auf dem Gelände des seit zehn Jahren verlassenen Krankenhauses am Mariendorfer Weg. Der neue Eigentümer, das Pertruswerk, plant zunächst 547 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 50.000 Quadratmetern und Tiefgaragen. Mit einer Fertigstellung wird im Sommer 2017 gerechnet.

Juni

„S.O.S. – Kunst rettet Welt“ heißt das diesjährige Thema des Kunstfestivals „48 Stunden Neukölln“. Vom 26. bis 28. Juni gibt es rund 300 Projekte an über 200 Orten zu erleben sowie 90 Ateliers, die ihre eigenen Programme zeigen. Ganz aktuell greift das Festival auch die Flüchtlingsproblematik auf.

Juli

Am 18. Juli wird ein 160 Meter hoher Sendemast des Deutschlandradios am Britzer Damm 176 gesprengt. Damit verschwindet das letzte Relikt des ehemaligen West-Berliner Hörfunks Rias Berlin.

Weil die Stadt dringend Wohnraum braucht, wird auch in Neukölln wieder kräftig gebaut – vor allem in der Gropiusstadt, wo viele der Anwohner nicht begeistert über die Nachverdichtungen sind. Am Kormoranweg lässt die Baugenossenschaft Ideal auf eigenem Grundstück neun Gebäude mit 100 Wohnungen errichten.

August

„Deine Läden brauchen dich!“ heißt der Leitspruch einer neuen Werbeplakat-Kampagne der Aktion Karl-Marx-Straße, die von einer Kiez-Bonuskarten-Aktion begleitet wird. Unterstützt werden sollen damit die Geschäfte an der Karl-Marx-Straße, die aufgrund der Behinderungen an der Baustelle teilweise unter starken Umsatzeinbußen leiden.

September

Als erste Sporthalle in Neukölln wird am 8. September die Jahn-Sporthalle am Columbiadamm als Notunterkunft für Flüchtlinge hergerichtet. Insgesamt muss der Bezirk für die Unterbringung bis zum Jahresende fünf Sporthallen an drei Standorten zur Verfügung stellen. Vereine und Schulen müssen vielfach ihre Trainingszeiten einschränken.

Für das Quartiersmanagementgebiet Reuterplatz wird eine Milieuschutzsatzung erlassen. Auch die Schillerpromenade soll Milieuschutzgebiet werden. Die Bezirksverordneten votieren dafür, dass es ab Jahresbeginn 2016 in dreimonatigen Abständen weitere Voruntersuchungen für mögliche Milieuschutzverordnungen in Nord-Neukölln geben wird.

Oktober

Acht Jahre, nachdem ein Rahmenkonzept für den Campus Rütli erarbeitet worden ist, hat am 9. Oktober die Bauphase auf dem Gelände begonnen. Gebaut werden dort unter anderem Erweiterungsbauten für die Gemeinschaftsschule und die Mensa, ein Stadtteil- und ein Elternzentrum sowie eine Berufswerkstatt.

Das Bezirksamt hat ein ehrgeiziges Projekt auf die Beine gestellt, das „Unternehmen Neukölln“. Kleinunternehmer in der Kreativwirtschaft und Einzelhändler an der Sonnenallee können in den kommenden dreieinhalb Jahren kostenlose Beratungen von Partnern der Wirtschaftsförderung in Anspruch nehmen.

November

Auf dem Kindl-Areal tut sich erneut etwas: Die Stiftung Edith Maryon hat Teile des Geländes erworben. Unter dem Namen „Vollgut“ sollen dort Projekte entwickelt werden, die die Wirtschaft ankurbeln und die Nachbarschaft einbeziehen.

Als erste deutsche Mannschaft in der Geschichte des Cheerleadings erkämpft sich das Dance Deluxe Team des TSV Rudow den Weltmeistertitel auf der 8. Cheerleader-Weltmeisterschaft in Berlin.

Dezember

Nach einem Winter ohne Notunterkunft für obdachlose Menschen eröffnet in Neukölln wieder ein Haus, das von der Berliner Kältehilfe genutzt werden kann. In dem Gebäude am Mariendorfer Weg können bis zu 60 Männer und Frauen in der kalten Jahreszeit übernachten. Bis Oktober war das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft genutzt worden.

In der Karl-Marx-Straße werden die Bauarbeiten auf dem zweiten Abschnitt zwischen Jonas- und Uthmannstraße pünktlich zum Jahresende abgeschlossen sein. Einschränkungen, wie die Einbahnstraßenregelung, bleiben dennoch weiter erhalten, denn spätestens ab April 2016 beginnt der nächste Bauabschnitt von der Uthmann- bis Werbellinstraße. SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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