Gewegvorstreckungen und Baumpflanzungen
Berlins längste Fahrradstraße kommt – Weserstraße wird ab 2021 asphaltiert

Das Kopfsteinpflaster auf der Fahrbahn der Weserstaße soll verschwinden. | Foto: kms/sonne
  • Das Kopfsteinpflaster auf der Fahrbahn der Weserstaße soll verschwinden.
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Die Weserstraße soll Berlins längste Fahrradstraße werden. Der Beginn der Bauarbeiten, ursprünglich in diesem Jahr geplant, wird sich jedoch um einige Monate verzögern. Wahrscheinlich können Radler erst 2023 die rund 2,2 Kilometer lange Strecke auf frischem Asphalt rollen und so die gefährliche Sonnenallee umfahren.

In ihrem aktuellen Newsletter hat die Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft, verantwortlich für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee, detaillierte Informationen über das Vorhaben veröffentlicht (https://bwurl.de/150r).

Zwischen Kottbusser Damm und Pannierstraße haben die Radler bereits Vorfahrt auf der Weserstraße, sie dürfen sogar nebeneinander fahren. Der Autoverkehr muss sich nach ihnen richten, und nicht umgekehrt. Auf einer Fahrradstraße gilt maximal Tempo 30 und sie ist für den Durchgangsverkehr tabu. So weit die Theorie.

Die Erfahrungen nach fahrradfreundlichen Umbauten zeigen jedoch – zum Beispiel am Weigandufer und auf der Friedelstraße –, dass auch Autofahrer eine glatte Straße rege nutzen. Gerne als Schleichweg, gerne schneller als erlaubt und gerne ohne den gebotenen Abstand zu den Zweirädern einzuhalten.

Wirkungsvolleres als Tempo-30-Schilder

Deshalb wünschen sich viele Neuköllner auf der Weserstraße wirkungsvollere Maßnahmen als Anlieger-frei- und Tempo-30-Schilder. Tatsächlich wird nun die Errichtung von drei Sperren geprüft, nämlich an den Kreuzungen Weichsel-, Elbe- und Roseggerstraße. Beispiel Weichselstraße: Hier müssten Autos, die aus Richtung Pannierstraße kommen, nach rechts in Richtung Sonnenallee abbiegen, und jene, die aus Richtung Wildenbruchstraße kommen, nach rechts in Richtung Weichselplatz. Vergleichbar verhält es sich an den anderen beiden Straßen. Ein Passieren der Kreuzungen in alle Richtungen wäre also nur für Fahrräder, Fußgänger sowie in Notfällen für Rettungsfahrzeuge möglich – dafür sorgen herausnehmbare oder oder umklappbare Poller.

Was weiter geplant ist: Im kommenden Jahr beginnt die Asphaltierung zwischen Pannier- und Thiemannstraße. Das letzte Stück der Weserstraße sowie die abknickende Ederstraße haben bereits einen glatten Belag, sodass eine bequeme Verbindung bis zum S-Bahnhof Sonnenallee geschaffen wird.

An den Rändern der Weserstraße bleibt das Kopfsteinpflaster. Hier können Autos parken. Die Bürgersteige werden nicht erneuert, aber es wird einige „Gehwegvorstreckungen“ geben. Sie machen es den Fußgängern möglich, die Straße besser einzusehen und gefahrloser zu überqueren.

Stadtgrün kommt zurück

Zwischen Pannier- und Weichselstraße sollen auch neue Bäume gepflanzt werden, um die große Lücke zu schließen, die die Berliner Wasserbetriebe geschlagen haben. Sie ließen Ende 2016 rund 30 Linden und Ahorne fällen, weil sie notwendigen Kanalarbeiten im Weg waren. Im Zuge der Neupflanzungen werden auch die Baumscheiben vergrößert.

Der Umbau der Weserstraße schlägt mit geschätzten 3,7 Millionen Euro zu Buche. Finanziert wird er mit Geld aus dem Topf „Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt“ der Senatsverwaltung für Finanzen und aus dem Förderprogramm Aktive Zentren.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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