„Party-Tram“ zum Hermannplatz
Senat beschließt, Straßenbahnlinie M10 bis zum Jahre 2028 zu verlängern

Bisher endet die M10 am U-Bahnhof Warschauer Straße, kurz vor der Oberbaumstraße. | Foto: Thomas Frey
  • Bisher endet die M10 am U-Bahnhof Warschauer Straße, kurz vor der Oberbaumstraße.
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Die Straßenbahnlinie M10 wird von der Warschauer Straße bis zum Hermannplatz verlängert. Das hat der Senat bei seiner Sitzung Mitte April beschlossen. Frühestens 2028 sollen die ersten Bahnen fahren, zwei Jahre später als bisher geplant.

Diskutiert wird das Projekt schon seit Langem. Mehrere Streckenführungen waren im Gespräch, jetzt scheinen die Würfel gefallen zu sein. Die 2,9 Kilometer lange „Vorzugsvariante“ führt in gerader Linie über die Oberbaumbrücke, durch die Falckensteinstraße, den Görlitzer Park, die Glogauer und Pannierstraße. Dort biegt sie nach rechts in die Sonnenallee. Endstation wird am nördlichen Hermannplatz, an der Urbanstraße sein.

Heute endet die M10 am Hauptbahnhof. Eine Verlängerung gen Westen ist bereits in Arbeit, sodass sie voraussichtlich Anfang 2023 bis zum U-Bahnhof Turmstraße fährt. Die Linie ist gut ausgelastet. Sie verkehrt tagsüber im Fünf-Minuten-Takt und rollt auch die ganze Nacht hindurch. Weil sie die Szenestadteile Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Mitte verbindet, wird sie auch „Party-Tram“ genannt. In ein paar Jahren kann das feierlustige Volk also direkt nach Kreuzberg und Nord-Neukölln weiterdüsen, wo die Club- und Kneipendichte ebenfalls beträchtlich ist. Das ist aber nicht das Hauptanliegen des Senats. „Die Neubaustrecke bringt deutliche Verbesserungen bei der Erschließung der Wohngebiete im Osten Kreuzbergs und im Norden Neuköllns und bildet eine attraktive Ost-West-Verbindung“, so Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne). Rund 62 Millionen Euro soll die Verlängerung zum Hermannplatz mit fünf Haltestellen kosten.

Weil die Viertel, durch die die Tram fahren wird, dicht bebaut sind, werde es an einigen Stellen eng, sagte Jan Thomsen, Sprecher der Senatsverkehrsverwaltung gegenüber dem rbb. Während die Kreuzberger Falckensteinstraße autofrei werden soll, muss sich die Straßenbahn auf der Glogauer und Pannierstraße die Fahrbahn mit dem Individualverkehr teilen. Auf der Sonnenallee erhalte sie hingegen ein eigenes Gleisbett.

Nun geht es aber erst einmal darum, die Vorzugsvariante in einer Vorplanungsphase näher zu untersuchen. Danach folgt das zeitintensive Planfeststellungsverfahren, bei dem auch die Öffentlichkeit zu beteiligen ist. Weitere Informationen zur neuen Strecke gibt es unter https://bwurl.de/16h0.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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