Die Prüfungen finden statt
BEA Steglitz-Zehlendorf kritisiert Entscheidung der KMK
Normalerweise würden sich Abiturienten im Unterricht auf ihre Prüfungen vorbereiten. Doch in Zeiten von Corona und der damit verbundenen Schulschließungen, ist in diesem Schuljahr nichts mehr normal. Gelernt wird zu Hause im Homeschooling.
Kann das Abitur unter diesen Umständen und zum jetzigen Zeitpunkt durchgeführt werden? Die Kultusministerkonferenz (KMK) sagt ja. Am 15. April beschloss das Gremium, dass Abitur- und MSA-Prüfungen in diesem Jahr durchgeführt werden. In Berlin starten die Abiturprüfungen am 20. April. Am 27. April sollen die Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) beginnen.
Der Bezirkselternausschuss (BEA) Steglitz-Zehlendorf steht der Durchführung der anstehenden Prüfungen kritisch gegenüber. Der Ausschuss hatte schon im Vorfeld der KMK gefordert, dass eine angemessene und praktikable Lösung auch für die Berliner Abiturienten gefunden und umgesetzt wird.
Der Vorstand des BEA Steglitz-Zehlendorf sprach sich außerdem dafür aus, die Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) vollständig abzusagen. „Wir halten die Durchführung des MSA in dieser Zeit für riskant und als der Situation nicht angemessen“, sagt dazu BEA-Vorsitzende Ulrike Kipf. Sie führte zum einen gesundheitliche Gründe an, aber auch die soziale Ungerechtigkeit würde durch die gegenwärtige Lage begünstigt werden und die Chancengleichheit der Prüflinge vermindern. Darüber hinaus sei die hohe psychische Belastung bei den sehr unterschiedlichen häuslichen Voraussetzungen nicht zu unterschätzen. Schließlich könne die gezielte Vorbereitung und die Motivation der MSA-Prüflinge insbesondere an den Sekundarschulen durch Homeschooling nicht ersetzt und in derselben Qualität gewährleistet werden.
Der BEA Steglitz-Zehlendorf hatte sich mit seiner Stellungnahme unter anderem an Bildungssenatorin Sandra Scheeres, Staatssekretärin Beate Stoffers, die Schulaufsicht und an Bildungsstadtrat Frank Mückisch gewandt.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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