Parkraumbewirtschaftung soll den Wegfall von Stellplätzen kompensieren
Te-Damm: Baustart für Radspuren im Herbst

Für das Frühjahr angekündigt, soll der Bau der geschützten Radverkehrsanlage auf dem Tempelhofer Damm jetzt doch erst im Herbst beginnen, so lange dauern noch die Sanierungsarbeiten an der U6. Eingerichtet werden die Radspuren auf dem Abschnitt zwischen Alt-Tempelhof und Ullsteinstraße.

Dafür vorgesehen sind die jeweils dritten Spuren der Fahrbahnen – die Parkstreifen. Dies geht aus der Antwort von Ingmar Streese (Grüne), Staatssekretär in der Senatsverkehrsverwaltung, auf eine schriftliche Anfrage des CDU-Abgeordneten Johannes Werner hervor. Die Detailinformationen kommen aus dem Bezirksamt.

Für den Lieferverkehr sind auf den jeweils rechten Fahrspuren Lieferzonen vorgesehen. Sie können vormittags stadtauswärts, nachmittags stadteinwärts genutzt werden. Es bleiben also zwei Fahrspuren pro Richtung für den Kfz-Verkehr. Änderungen an der Straßenbreite soll es nicht geben.

Bei der Umsetzung der Planung würden entlang des Tempelhofer Damms zwischen der A100 und der Ullsteinstraße rund 300 Parkplätze entfallen, schätzt Werner und wollte wissen, welche Auswirkungen für Anwohner und Gewerbetreibende zu erwarten seien. Laut Bezirksamt gibt es in drei nahe gelegenen Parkhäusern genügend Stellplätze. Parallel zur Einrichtung der Radverkehrsanlage ist eine Parkraumbewirtschaftung geplant. Dadurch erhöhe sich der Fahrzeugumschlag – die Parkzeiten verkürzen sich, mehr Kunden finden einen Platz fürs Auto. Zudem besitze die Mehrheit der Anwohner im betroffenen Gebiet keine privaten Pkw, die anderen sollen eine Parkvignette erhalten. „Nach allen Erfahrungen und den vorliegenden Evaluierungen aus anderen Städten profitiert der Einzelhandel von der sicheren Erreichbarkeit mit Fahrrädern messbar“, heißt es weiter aus dem Amt. Zur Entlastung soll auch der 2020 am U- und S-Bahnhof Tempelhof eingerichtete Micro-Hub, ein Knotenpunkt für Lieferdienste, beitragen. Dort können Lieferdienst ihre Waren deponieren, Lastenräder übernehmen dann den Transport zu den nahen Geschäften am Te-Damm.

Parkplätze sind bereits jetzt Mangelware. Wegen der laufenden Arbeiten an der U6 ist die U-Bahn zwischen Tempelhof und Alt-Mariendorf gesperrt, für den Ersatzverkehr wurden Busspuren eingerichtet, die auch von Fahrrädern benutzt werden.

Kritik von Geschäftsleuten und der SPD

Kritik kam nicht nur von den Geschäftsleuten, auch die [a href='https://www.berliner-woche.de/tempelhof/c-bauen/spd-kritisiert-verzoegerung-gruene-wollen-mehr-radstellplaetze-an-u-bahnhoefen_a308523' onclick='window.open(this.href); return false;' rel='nofollow']SPD-Fraktion[/a] in der Bezirksverordnetenversammlung forderte unverzügliches Handeln. Die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) reagierte mit dem Hinweis, dass man bei der Einrichtung der Zonen von Dritten abhängig sei, aber mit Hochdruck am Problem arbeitet.

Lieferzonen stehen fest

Am 6. Mai war es dann endlich so weit, die neuen Lieferzonen standen fest, insgesamt sind es 20. Sie befinden sich auf dem Tempelhofer Damm jeweils an den folgenden einmündenden Straßen: Ringbahnstraße, Borussiastraße, Götzstraße, Luise-Henriette-Straße, Albrechtstraße, Kaiserin-Augusta-Straße, Friedrich-Wilhelm-Straße, Burgemeisterstraße, Friedrich-Karl-Straße und Viktoriastraße.

Auf dem Mariendorfer Damm sind die Zonen an folgenden Ecken eingerichtet worden: Ullsteinstraße, Markgrafenstraße, Strelitzstraße, Kurfürstenstraße, Königstraße, Westphalweg, Prinzenstraße, Prühßstraße, Richterstraße und Alt-Mariendorf.
Um die störungsfreie Belieferung der anliegenden Geschäfte zu gewährleisten, sollen Mitarbeiter des Ordnungsamtes verstärkt an diesen Stellen kontrollieren und Falschparker aufschreiben, wie Christiane Heiß versichert.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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