Machbarkeitsstudie soll Möglichkeiten prüfen
Schulsportanlagen endlich öffnen
Außensportanlagen an Schulen sollen künftig auch außerhalb der Schulzeit Kindern und Jugendlichen für den Individualsport zur Verfügung stehen.
Einen entsprechenden Beschluss fasste die BVV auf Antrag der Linksfraktion und nach Beratung in ihren Fachausschüssen. Demnach soll das Bezirksamt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, unter welchen Voraussetzungen solch eine Öffnung von Schulsportflächen erfolgen kann. Auf Basis der Machbarkeitsstudie soll das Vorhaben dann an einer Schule als Pilotprojekt starten und bei Erfolg auf andere Schulen ausgeweitet werden. Dazu gehören die Themen Aufsichtspflicht, Nutzungsregelungen, Reinigung und auch Fragen der Haftung bei Unfällen.
„Initiative Bildungsgerechtigkeit 2021“
Der Antrag der Linksfraktion geht auf die „Initiative Bildungsgerechtigkeit 2021“ zurück. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Schülern, die ihre Anliegen auf Basis einer Datenauswertung zu den Folgen der Corona-Pandemie bei Kindern und Jugendlichen im März 2021 formulierten und veröffentlichten. Die Forderungen der Initiative waren vor allem an die Bundes- und die Landesebene adressiert, mit Ausnahme der Öffnung der Außensportanlagen. Dieses Anliegen lässt sich nämlich auch lokal von den Kommunen umsetzen.
Die Linksfraktion griff die Forderung nach der freien Nutzung der Sportaußenflächen an Schulen außerhalb des Schulbetriebs auf. Kindern und Jugendlichen solle es grundsätzlich auch ohne Vereinsbindung möglich sein, auf den Flächen Sport zu treiben. In Pankow gibt es derzeit vielmehr Bedarf an Sportplatzflächen, als vorhanden sind. Mit einer Öffnung von Schulsportflächen für den Individualsport könnte dieses Defizit minimiert werden. Zugleich würden mehr Kinder und Jugendliche die Möglichkeit erhalten, Sport zu treiben, was wiederum zu einer Verbesserung ihres Gesundheitszustandes führen würde.
Körperliche Betätigung gilt in der Psychologie als effektive Maßnahme, um Belastungs- und Angstzuständen entgegenzuwirken, erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Maria Bigos. Sport könne insbesondere bei Depressionen in einem ähnlichen Maße wirksam sein wie eine medikamentöse Behandlung. Gleichzeitig biete die Öffnung der Außensportanlagen auch eine Möglichkeit zum Heraustreten aus der Enge familiärer Verhältnisse. Denn die Pandemie führte in Familien, in denen Homeschooling und Homeoffice unter einen Hut gebracht werden mussten, oftmals auch zu Konflikten. „Dass familiäre Konflikte nicht mit dem erklärten Ende der Pandemie aufhören zu existieren, sollte uns klar sein“, sagt Maria Bigos.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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