Alle wollen ein Impfzentrum
Spandauer Bezirksverordnete stimmen Antrag der CDU-Fraktion zu
Einstimmig unterstützte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in ihrer jüngsten Sitzung die Forderung der CDU nach einem Impfzentrum im Bezirk.
Der Senat hat sechs Standorte benannt, in denen Massenimpfungen gegen Covid-19 stattfinden sollen. Keiner befindet sich jedoch in Spandau. Das soll sich ändern, forderte ein Antrag der CDU. „Wir denken, dass wir hier zu kurz gekommen sind“, unterstrich deren Fraktionsvorsitzender Arndt Meißner.
Dass der Vorstoß nicht als reine Schaufensterveranstaltung zu werten ist, machte danach nicht nur die Grünen-Fraktionschefin Golaleh Ahmadi deutlich. „Wir finden den Antrag gut.“ Zwar gebe es Impfzentren in der Nähe, „aber nicht in Spandau“. Bewohner des Bezirks müssten zur Corona-Prophylaxe entweder zum ehemaligen Flughafen Tegel oder zum Messegelände. Ersteres wäre für Menschen aus der Siemensstadt und Haselhorst kein großes Problem, wurde auch eingeräumt. Wer in der Wilhelmstadt wohne, habe es ebenfalls nicht allzu weit zur Messe. Anders sehe es aber zum Beispiel für Staaken und Kladow aus. Gerade im Spandauer Süden würden aber viele Senioren leben. Sie erst einmal auf eine längere Reise zu schicken, sei unter Pandemiebedingungen keine gute Idee.
Die Frage, wo im Bezirk überhaupt ein Impfzentrum eingerichtet werden könnte, spielte ebenfalls eine Rolle. Dabei wurde auf Gesundheitsamtsleiterin Gudrun Widders Bezug genommen, der keine Liegenschaft einfalle, die dafür infrage kommen würde. Das sei eine rein fachliche Aussage gewesen, relativiert Gesundheitsstadtrat Frank Bewig (CDU). Natürlich gebe es auch in Spandau einige Objekte, „die man prüfen könnte“. Dabei wird es weniger um eine massenkompatible Immobilie gehen, in der täglich Tausende geimpft werden, sondern eher um einen Standort für die ortsnahe Versorgung. In diese Richtung gingen auch weitere Aussagen von Arndt Meißner. Der Antrag solle vor allem deutlich machen, dass Spandau bei der Vergabe weiterer Impfzentren berücksichtigt werden müsse.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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