Trotz Kontaktverbot etwas mehr Bewegungsfreiheit
Zu viel oder zu wenig?

Seit dem 20. April gelten neue Regeln in Corona-Zeiten. Sie sorgen für ein wenig Lockerung, auch wenn es erst einmal beim Kontaktverbot bleibt.

Sind die Vorgaben zu zaghaft oder im Gegenteil schon zu weitgehend? Darüber wird heftig diskutiert, oft natürlich entlang der eigenen Interessenlage. Ich finde es einerseits gut, dass anscheinend mit Vorsicht und Augenmaß vorgegangen wird. Andererseits erscheint mir nicht alles völlig konsequent.

Dass Läden bis 800 Quadratmeter Fläche wieder öffnen dürfen, hilft vielen, oft kleinen Einzelhändlern. Gleichzeitig bleibt die Quadratmetergrenze eine eher willkürliche. Denn das Argument, mehr Raum sorge für geringere Ansteckungsgefahr, ist, jedenfalls bei Einhalten der Abstandsregeln, nicht von der Hand zu weisen. Abgesehen davon hängen gerade an großen Geschäften auch viele Arbeitsplätze.

Gastronomie schaut in die Röhre

Viele Branchen können von den Lockerungen leider gar nicht profitieren. Etwa das Gastronomiegewerbe. Verabredungen am Tresen bieten sich gerade nicht an. Das bedarf keiner großen Erklärung. Aber wenn gewährleistet ist, dass die Gäste weit genug auseinander sitzen? Auch über die Erlaubnis zum eingeschränkten Außenbetrieb könnte unter Auflagen nachgedacht werden.

Wann und wie wir in ein einigermaßen normales Leben zurückkehren können, ist ein ständiger Abwägungsprozess. Erst im Nachhinein wird sich feststellen lassen, ob jeder Schritt richtig gesetzt wurde. Bisher dominiert vor allem die Sorge, dass erste Erfolge im Kampf gegen Corona durch zu viel Bewegungsfreiheit zunichte gemacht werden.

Sind die aktuellen Lockerungen ausreichend und der Situation angemessen?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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