Neue Sondereinheit der Polizei
Brennpunkte im Norden Neuköllns werden häufiger von Polizisten aufgesucht
Einige Gebiete im nördlichen Neukölln sind jetzt Einsatzgebiet einer frisch eingerichteten Brennpunkt- und Präsenzeinheit (BPE) der Polizei. Diese zählt aktuell 65 Polizistinnen und Polizisten. Sie sollen fortan an Kriminalitätsschwerpunkten für mehr Sicherheit sorgen.
Angesiedelt ist diese Einheit bei der Polizeidirektion 5 (City). Die uniformierten Beamten sind deshalb auch nicht ausschließlich auf Neuköllner Straßen unterwegs, sondern ebenso beispielsweise am Alexanderplatz, im Görlitzer Park, an der Warschauer Brücke oder am Kottbusser Tor.
Besonders an der BPE, die am 1. Januar ihre Arbeit aufnahm, ist ihr Fokus: Sie soll die Brennpunkte regelmäßig unter die Lupe nehmen, gegebenenfalls eingreifen und sich einen Überblick darüber verschaffen, wie die Probleme dauerhaft angegangen werden können. Mit der Zeit werden die Polizisten dann auch vor Ort bekannt sein – was einerseits Täter abschrecken und andererseits Bürgern Sicherheit geben soll. „Es geht darum, tatsächlich, effizient und sichtbar umzusetzen, was seit Jahren gefordert wird: mehr Blau auf der Straße und das insbesondere dort, wo wir eine besondere Kriminalitätsbelastung feststellen“, so Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Bis April 2020 werde die Einheit noch auf insgesamt 125 Mitarbeitende ausgebaut.
Die neue Einheit ist Teil einer Polizeireform, die derzeit die Einsatzgebiete der Direktionen 1 bis 6 neu zuschneidet. Laut Polizei und Senat folgt diese Reform dem Ziel, wesentliche Brennpunkte und touristisch hoch frequentierte Bereiche künftig intensiver in den Fokus zu stellen. Gleichzeitig soll die Bereitschaftspolizei aber auch weniger oft in der Innenstadt aktiv und stärker für das gesamte Stadtgebiet da sein – immer dann, wenn sie dort gebraucht wird.
Es braucht noch mehr
Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) ist optimistisch, dass der Bezirk von der neuen Struktur der Polizei profitieren wird: „Die Polizeipräsidentin hat damit richtig auf die Anforderungen der Sicherheitslage in ganz Berlin reagiert.“ Dennoch reiche natürlich die Anwesenheit von Polizei auf der Straße alleine nicht aus, erklärt der Bürgermeister. Gerade im Kampf gegen Clankriminalität oder gegen den massiven Drogenhandel sind aus Hikels Sicht Strukturen notwendig, die langfristig arbeiten und genug Kapazität für erfolgreiche Ermittlungen bekommen. Hikel verweist auf den gemeinsam in Berlin vereinbarten 5-Punkte-Plan gegen Clankriminalität, der auch Veränderungen bei der Organisation der Sicherheits- und Ordnungsbehörden vorsehe.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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