Frische Ideen für die Hagenauer
Wie Kinder die Klimastraße haben wollen

In der Hagenauer Straße sieht es recht trist aus. Hier wächst bisher noch nicht einmal ein Baum. Am Straßenrand: fast durchgängig parkende Autos. Von Aufenthaltsqualität keine Spur. | Foto: Bernd Wähner
  • In der Hagenauer Straße sieht es recht trist aus. Hier wächst bisher noch nicht einmal ein Baum. Am Straßenrand: fast durchgängig parkende Autos. Von Aufenthaltsqualität keine Spur.
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Die bisher baumlose und eher triste Hagenauer Straße soll zur ersten Klimastraße im Bezirk werden.

Um das zu ermöglichen, lässt das Bezirksamt mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt derzeit eine Machbarkeitsstudie anfertigen. Beauftragt damit wurden die Büros bgmr Landschaftsarchitekten GmbH und die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH. Wichtig ist allen Beteiligten, dass die Ideen und Anregungen der Anwohner aller Generationen in die Planung der Klimastraße einbezogen werden. Deshalb gab es auch eine umfangreiche Beteiligung von Familien, Kindern und Jugendlichen.

Bestandteil dieser Beteiligung war ein Kunstworkshop. Kinder und Jugendliche arbeiteten unter Leitung der Künstlerin Katharina Grantner an den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung in der Hagenauer Straße. Welche Ideen und Anregungen die Kinder für die Gestaltung ihres Wohnumfeldes entwickelten, ist nun bis zum 31. August in einer Ausstellung in der Bibliothek am Wasserturm zu besichtigen.

„Wenn wir als Bezirksamt die ‘Stadt von Morgen‘ gestalten, dann sollte die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen ein selbstverständlicher Schritt im kommunalen Planungsalltag sein“, erklärt Manuela Anders-Granitzki (CDU), Stadträtin für Ordnung und öffentlichen Raum. „Für mich ist dies nicht nur ein unglaublich großer Pool an zusätzlichen kreativen Ideen und die Chance junge Menschen für den öffentlichen Raum zu sensibilisieren, sondern vor allem auch gelebte Demokratie.“

Die 190 Meter lange Hagenauer Straße befindet sich zwischen Danziger Straße und Sredzkistraße. Sie ist die einzige im Kollwitzkiez, in der es weder einen Baum, noch einen Strauch gibt. Bisher dominieren Autos den Straßenrand. Die Gehwege sind recht schmal. Und in dieser Straße lädt nichts zum längeren Verweilen ein. Deshalb entstand 2020 die Anwohnerinitiative „Klimastraße Hagenauer Straße“. Diese stellte über Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einen entsprechenden Antrag. Demzufolge soll per Machbarkeitsstudie untersucht werden, wie die Hagenauer Straße zur Klimastraße werden könnte. Dieser Antrag fand im Februar 2021 eine Mehrheit in der BVV. Und seit vergangenem Sommer wird an der Machbarkeitsstudie gearbeitet.

Aufenthaltsqualität verbessern

Inzwischen gibt es viele Ideen. So sollte es künftig zum Beispiel auch Sitzmöglichkeiten, vielleicht sogar Spielmöglichkeiten in der Hagenauer geben. Vor allem wünschen sich die Anwohner endlich Grün in ihrer Straße. Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen an den Fassaden oder kleine Beete zum Beispiel. Gewünscht werden auch Carsharing-Stellplätze und Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge.

Die modellhafte Studie soll unter anderem die Grenzen, Hürden, vor allem aber die Chancen eines klimagerechten Straßenumbaus aufzeigen. Ziel ist es, diese Erkenntnisse sowohl in der Hagenauer Straße selbst, als auch bei der Umgestaltung anderer Straßen in Berlin zu nutzen.

Die Collagen, Zeichnungen, Modelle und ein Video sind zu sehen in der Bibliothek am Wasserturm, Prenzlauer Allee 227/228. Geöffnet hat die Ausstellung Mo/Mi-Fr 13-19 Uhr, Di 11-17 Uhr. Informationen zu diesem Pilotprojekt gibt es auf klimastrasseberlin.de und www.berlin.de/ba-pankow/klimastrasse.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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