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Reinickendorf wird bei Senatsplänen zum Ausbau des U-Bahnnetzes nicht berücksichtigt

Spandau kann sich freuen. Zehlendorf und Neukölln wohl auch. Nur der Bezirk Reinickendorf geht beim U-Bahnausbau leer aus.

Vier Machbarkeitsstudien hatte die Senatsverkehrsverwaltung zu möglichen U-Bahnausbauten beauftragt. Zwei davon betrafen Streckenabschnitte in Reinickendorf. Dabei geht es um die Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel und um einen Abzweig der U6 vom Kurt-Schumacher-Platz zum jetzt ehemaligen Flughafen Tegel. Beide werden zumindest in absehbarer Zeit nicht realisiert, sondern "zurückgestellt".

Ganz anders sehen die Überlegungen für die U7 aus. Sie soll von Rudow bis zum Flughafen BER und am anderen Ende in Spandau vom Rathaus zum Magistratsweg in Staaken weitergeführt werden. Auch die Verlängerung der Dahlemer U-Bahn U3 bis zum Mexikoplatz hat gute Chancen, umgesetzt zu werden.

Ähnliches war auch für die U8 erwartet worden. Seit rund 50 Jahren wird darüber gesprochen, das Märkische Viertel an das U-Bahnnetz anzubinden. Die Linie wäre mit gut zwei Kilometern jedoch relativ kurz und würde laut Machbarkeitsuntersuchungen rund 329 Millionen Euro kosten. Der Preis für den geplanten Ausbau in Spandau wird mit 578 Millionen beziffert. Allerdings für die doppelte Strecke.

Als einen weiteren Nachteil einer Verlängerung der U8 nennt die Machbarkeitsstudie Einschränkungen auf dem Wihelmsruher Damm während der Bauphase. Zudem wären am U-Bahnende Anknüpfungspunkte an andere Verkehrsmittel nicht gegeben. Gegen den Abzweig nach Tegel spach, dass für die Trasse das Einkaufszentrum "Der Clou" abgerissen werden müsste. Zudem würde es zu einer zweijährigen Unterbrechung im nördlichen Bereich der U6 kommen. Auch die Kosten pro gebautem Kilometer wären laut Machbarkeitsberechnung mit 170 Millionen Euro unter allen Untersuchungsgebieten am höchsten.

In Reinickendorf gibt es wenig Verständnis für die Prioritätensetzung. Bei der U8 von einer "Zurückstellung" zu sprechen, sei ein Verhöhnen der betroffenen Menschen, erklärte der SPD-Bundestagskandidat Torsten Einstmann. Die BVG habe errechnet, dass sich das Projekt tragen würde.

Laut dem FDP-Verkehrsexperten David Jahn ist die U8-Verlängerung gar "die wichtigste U-Bahnmaßnahme in Berlin. Der Senat steht bei der Verkehrswende im Stau".

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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