Ein bisschen wie beim Oscar
Gewinner des Green Buddy Awards 2019 wurden gekürt
56 Bewerbungen sind ein neuer Rekord und zugleich Beweis, dass der Green Buddy Award immer bekannter und begehrter wird. Am 6. November fand die neunte Verleihung des Umweltpreises in der Malzfabrik in Schöneberg statt. In fünf Kategorien wurden nachhaltige und innovative Unternehmen und Projekte ausgezeichnet.
„Ich glaube, dass einige sehr neidisch auf Tempelhof-Schöneberg gucken, weil wir die Idee zu diesem Preis hatten“, sagte Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) auf der Bühne. Es gebe jedes Jahr „tolle Gewinner“ und „super Bewerbungen“. Für den Award ist die Wirtschaftsförderung des Bezirksamts verantwortlich. Kooperationspartner sind die Buddy Bär Berlin GmbH, Berlin Partner, die Investitionsbank Berlin, BSR und Marienpark, welche die Preise stiften. Jeder Gewinner erhält neben dem Award eine Urkunde und ein Preisgeld von 2000 Euro. „Ich hoffe, dass wir einen Trend setzen, irgendwann alle diesen Preis gewinnen wollen und alles dafür geben“, so Angelika Schöttler.
In der Kategorie Abfallvermeidung setzte sich das Unternehmen „Sneaker Rescue“ aus Pankow durch. Es wurde vor zwei Jahren vom 23 Jahre alten Orthopädieschuhmacher Hagen Matuszak ins Leben gerufen. Er und seine Mitarbeiter bieten schnell und unkompliziert eine kostengünstige Reparatur für Sneaker an, damit diese länger getragen und nicht so schnell weggeschmissen werden. Allein in Deutschland landen etwa 10 000 Tonnen Schuhe pro Jahr auf dem Müll. Ausgezeichnet in der Kategorie „Smart Cities Lösungen“ wurde die „infrest Infrastruktur eStrasse GmbH“ aus Schöneberg. Mit ihrem Baustellenatlas ermöglicht sie den einfachen Überblick über alle abgeschlossenen Baumaßnahmen im beobachteten Areal. Leitungsnetzbetreibern wird damit eine bessere mittel- und langfristige Planung von Tiefbautätigkeiten ermöglicht, wodurch Verzögerungen vermieden werden.
Einen Green Buddy Award erhielt das Kreuzberger Kleidungsgeschäft „supermarché Fair Fashion GmbH“ in der Kategorie Einzelhandel. Es bietet ökologisch und fair produzierte Mode an, die nicht unter menschenunwürdigen Bedingungen genäht wird. Sie besteht aus Biobaumwolle, deren Anbau ohne den Einsatz von Gentechnik, chemischem Dünger und Pestiziden auskommt. „MINT Engineering GmbH“ heißt der Gewinner in der Kategorie „Umweltschonende Produktion und produktionsnahe Dienstleistungen“. Das Unternehmen baut auf dem Euref-Campus Algen an, die sich dort durch lange Kunststoffrohre schlängeln. Algen dienen der Produktion von Biomasse, sind nützlich bei der Energiegewinnung und Nährstoffspeicherung. Außerdem werden aus ihnen Lebensmittel und Produkte der Schönheitspflege hergestellt.
Den Young Green Buddy Award sicherte sich eine Gruppe Achtklässler des Georg-Büchner-Gymnasiums in Lichtenrade. Mit ihrem im März gestarteten Projekt „WEAR FAIR“ setzen sich die Schüler für die Einführung fairer und nachhaltig produzierter Schulkleidung an ihrem Gymnasium ein.
Schulstadtrat Oliver Schworck (SPD), der zu den Laudatoren gehörte, lobte das Engagement. Mit Blick auf den Green Buddy Award sagte er, dass dieser ihn mittlerweile ein wenig an den Oscar erinnere. Für 2020 schlug er daher die Übertragung der Preisverleihung via Livestream vor. „Es sollen noch viel mehr sehen. Ich möchte damit angeben“, scherzte er.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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