Teils große Unterschiede der Zahngesundheit zwischen den Ortsteilen
Karies haben schon die Kleinsten in Spandau
Um die Zähne der jungen Spandauer ist es nicht gut bestellt. Schon viele Dreijährige haben Karies. Das zeigt der Zahnärztliche Bericht. Wobei die Ergebnisse aus den einzelnen Ortsteilen höchst unterschiedlich sind.
Ein Großteil der Spandauer Kinder wächst nicht „mundgesund“ auf. Zu viele haben bereits in den Milchzähnen Karies. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Zahnärztliche Bericht aus dem Bezirksamt. Drei Zahnärzte und drei zahnmedizinische Fachangestellte haben 7870 Kinder in 40 Grundschulen und 98 Kitas im Alter von drei bis zwölf Jahren untersucht und festgestellt, dass „Zahnfäule“ schon bei den Kleinsten ein Problem ist. So wiesen 309 und damit fast ein Viertel der 1273 untersuchten Dreijährigen ein erhöhtes Kariesrisiko auf.
„Im Schnitt hatte jedes dreijährige Kind schon in einem Milchzahn ein Loch“, sagt Lukas Müller, Leiter des Zahnärztlichen Dienstes. Bei 20 Prozent der Kinder stellten die Zahnärzte einen Behandlungsbedarf fest. Besonders betroffen waren Dreijährige aus der Region Heerstraße Nord, dort hatte fast ein Drittel der Kinder eine unbehandelte Karies. Sehr gute Werte wiesen dagegen die Dreijährigen aus Siemensstadt und Kladow/Gatow auf.
Erst bei Elfjährigen
sind die Zähne wieder etwas besser
Auffällig ist, dass die Zahl der Kinder mit Karies zunimmt, je älter sie werden. „Bei den Neunjährigen hatten nur noch 23 Prozent ein gesundes Gebiss“, so Lukas Müller. Im Schnitt hatte jedes sechsjährige und neunjährige Kind bereits in drei Milchzähnen ein Loch. Bei den Elfjährigen ohne Milchzähne werden die Werte dann wieder besser. In dieser Altersklasse waren 59 Prozent der Kinder kariesfrei. Die schlechtesten Werte kamen aus Heerstraße Nord, Haselhorst und Falkenhagener Feld. Auch wenn Kladow und Gatow insgesamt am besten abschneiden, besteht laut Bericht in allen Bezirksregionen ein deutlicher Handlungsbedarf, der Maßnahmen aller Beteiligten in Kitas, Tagespflegestellen, Schulen, Politik und im Gesundheitsamt nach sich ziehen müsse. Auch die Eltern müssten sensibilisiert werden, etwa über die Besuche der „Babylotsen“ oder über Ernährungsschulungen. Die Projekte des Zahnärztlichen Dienstes wie „Kita mit Biss“ oder das „Putzprojekt Grundschule“ klären ebenfalls auf.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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