Kirche in Nöten, Spenden gebraucht
Neukölln. Mit ihrer „Shine a light“ Tour macht die in Berlin lebende amerikanische Soul-Sängerin Jocelyn B. Smith Station am 17. Juni in der Martin-Luther-Kirche für einen guten Zweck: Die Hälfte des Eintrittsgeldes fließt in die dringend notwendige Sanierung des Kirchturms.
Ein Sturm fegte vor eineinhalb Jahren erstmals einige Steine vom Turm der evangelischen Martin-Luther-Kirche in der Fuldastraße 50. „Einzelne kleinere Teile kamen herunter. In einem Gutachten wurde danach festgestellt, dass zahlreiche Ziegelsteine und Dachziegel am Gebäude lose sind“, erzählt Monika Krauth, Vorsitzende des Gemeindekirchenrats. Aus Sicherheitsgründen ist das Gebäude seither rund um den Turm eingerüstet. Gleichzeitig begann die Kirche damit, für die Turmsanierung eifrig zu sammeln. Denn das komplette Bauvorhaben, das in zwei Abschnitten erfolgen soll, kostet insgesamt 1,6 Millionen Euro.
Erneuert werden müssen auch viele defekte Rohne und die Elektrik im Inneren der 1909 geweihten Kirche, die 1944 im Krieg ausbrannte und danach neu aufgebaut wurde. Über 70 Jahre liegt das zurück, seither wurde nur mal das Dach teilweise neu gedeckt. Nun muss die Kirche für den ersten Bauabschnitt 75 000 Euro selbst aufbringen, die sie aber nicht hat. „Wir wenden viel Geld dafür auf, unser Haus zu öffnen. Zahlreiche Gastgemeinden, das Obdachlosen-Nachtcafé, die Kita, die Lebensmittelausgabe von Laib und Seele und die Nutzung durch viele Selbsthilfegruppen verursachen hohe Betriebskosten. Da bleibt kaum etwas aus den Kirchensteuereinnahmen für das Gebäude übrig“, erklärt Pfarrer Alexander Pabst, der seit 2013 gemeinsam mit Pfarrerin Anja Siebert-Bright im Amt ist.
Bisher kamen aus Spenden der Gemeindemitglieder und dem Verkauf von Turmengeln, -keksen und -kerzen knapp 35 000 Euro zusammen. Ein weiteres Stück könnte die Kirche ihrem Ziel näher kommen mit dem Benefizkonzert von Jocelyn B. Smith am 17. Juni, das um 19.30 Uhr beginnt. Die Hälfte der Eintrittsgelder fließt an die Gemeinde. Karten kosten 20 Euro und sind im Kirchencafé erhältlich. Monika Krauth hofft, dass es am Ende reichen wird, sodass die Sanierung im Herbst beginnen kann: „Wir warten jetzt noch auf die Zusage der staatlichen und kirchlichen Fördermittel.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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