Kitaplatznot: Über 2100 Plätze fehlen bis Ende 2017 allein in Neukölln

Seit vorigem Jahr sind einzelne Bereiche der Kita in der Emser Straße als Baustelle abgesperrt. | Foto: Sylvia Baumeister
4Bilder
  • Seit vorigem Jahr sind einzelne Bereiche der Kita in der Emser Straße als Baustelle abgesperrt.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Die Jugendstadträte von Neukölln und Treptow-Köpenick, Falko Liecke und Michael Grunst, fordern mehr Unterstützung des Senats für Kitas der Berliner Eigenbetriebe.

Seit dem 1. August 2013 hat jedes Kind bereits von seinem ersten Geburtstag an einen Anspruch auf einen Kita-Platz. So ist es Gesetz. Die Realität sieht anders aus: Es gibt lange Wartelisten für Kitaplätze, zu wenig Erzieher und einen gewaltigen Sanierungsstau bei den Gebäuden. In Neukölln suchen derzeit 1167 Eltern einen Betreuungsplatz. Bis Ende 2017 werden über 2100 weitere Plätze fehlen. Angesichts des Entwicklungsrückstands vieler Kleinkinder in Nord-Neukölln ist das „eine Katastrophe“ für Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU).

Auch am Fachpersonal mangelt es. Im Kita Eigenbetrieb Südost, kommunaler Träger von je 22 Kitas in Neukölln und Treptow-Köpenick, sind derzeit 70 Stellen zu besetzen. „Wir könnten sofort 50 Erzieher in Neukölln einstellen, finden aber keine“, sagte Liecke bei einer Besichtigung von kommunalen Kitas mit dem Treptow-Köpenicker Amtskollegen Michael Grunst (Die Linke). Im Wettbewerb um dringend benötigte Fachkräfte habe der Eigenbetrieb aufgrund des Tarifrechts oft das Nachsehen. Liecke und Grunst schlagen vor, den Beschäftigten eine Zulage zu gewähren, das Land solle sich zudem für eine tarifvertragliche Anhebung der Entgelte einsetzen.

Auch wollen beide ein Ausbildungsinstitut der fünf Berliner Kitaeigenbetriebe für Erzieher. „So könnten wir zukünftige Mitarbeiter besser an uns binden“, meint Raik Busch, kaufmännischer Geschäftsführer des Kita Eigenbetriebs Südost. Ein dritter Kritikpunkt der beiden Stadträte ist der Sanierungsstau von je 11 Millionen Euro in jedem der beiden Bezirke. Zwar stellt das Land seit 2012 aus dem Landesprogramm Kita-Ausbau Extramittel zur Verfügung, die reichen aber lange nicht aus.

Auch beanspruchen die Bearbeitungswege für Sanierungspläne zu viel Zeit. So geschah in der Kita Emser Straße viele Jahre nichts, obwohl Wasser in das Gebäude eindrang und die sanitären Anlagen erneuert werden müssen. Erst im vorigen Jahr begann die Sanierung, die noch Jahre andauern wird. Das sei kein Einzelfall, meinen beide Stadträte. Sie fordern deshalb vom Senat dringend mehr Mittel und kürzere Bearbeitungszeiten für Neubau- und Sanierungspläne der Kitas. SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 216× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 981× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 642× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.131× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.019× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.