Oberstufenzentrum IMT schließt sich Netzwerk an
Fast jeder wird im Laufe seines Lebens Opfer oder zumindest Zeuge eines respektlosen oder diskriminierenden Verhaltens, von Schlägen oder Mobbing. Dagegen kämpft der Bonner Verein Courage, der die Idee von "Schule ohne Rassismus" 1995 aus Belgien nach Deutschland holte. Die Idee: Schulen, die aktiv gegen Rassismus vorgehen wollen, schließen sich einem Netzwerk an. Auch das Oberstufenzentrum IMT ist nun Teil dieses Netzwerks. Gesamtschülervertreter sammelten die dafür erforderlichen Unterschriften. Insgesamt 1.500 Schüler, Azubis, Lehrkräfte und unterrichtsnahes Personal unterschrieben eine Verpflichtung, in der sie zustimmten, nachhaltig gegen jede Form von Diskriminierung und Menschenverachtung vorzugehen.
Angesichts der Größe der Einrichtung in der Haarlemer Straße 23-27 war das sicher keine leichte Aufgabe. Denn die Schule vereint Gymnasium, Berufsoberschule, Fachoberschule, Berufsfachschule, Fachschule und Berufsschule unter einem Dach und ist mit etwa 160 Mitarbeitern und mehr als 2.000 Schülern die größte Schule Berlins für Informationstechnik sowie die größte Schule für Medizintechnik in ganz Deutschland.
"Wir haben bei der Unterschriftensammlung auch Gegenwind bekommen und mussten die Erfahrung machen, dass 28 Prozent der Schüler und des Personals nicht unterschrieben haben", erklärte Johannes Schwartzkopf, Fachbereichsleiter für Wirtschaft, Politikwissenschaft und Sozialkunde, nach dem Festakt, zu dem auch Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) als Patin für das Projekt gekommen war.
"Ein respektvoller Umgang miteinander ist gerade in Neukölln extrem wichtig, wo viele Kinder zur Schule gehen, deren Eltern Wurzeln in vielen Ländern der Erde haben", betonte die Bürgermeisterin. Für ein respektvolles Miteinander wurde am OSZ schon vor zwei Jahren im Rahmen einer Schülerkonferenz ein Ausschuss "Für ein "couragiertes Miteinander" ins Leben gerufen, dem Schüler und Personal angehören.
Der Ausschuss hat bisher schon einiges auf die Beine gestellt: So sammelten Schüler für das damals gerade errichtete Flüchtlingsheim in der Neuen Späthstraße Kleidung und Spielzeug. Als langfristiges Projekt wurde ein Konzept entwickelt, das in jeder Klasse unterrichtet wird. Es gibt in Form eines Leitfadens Tipps zum respektvollen Umgang miteinander und zeigt in problematischen Fällen Handlungsalternativen auf.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.