BERUFSORIENTIERUNG
Schule geschafft, was nun? Praktika und Freiwilliges Soziales Jahr helfen bei der Berufswahl

Als stellvertretender Stationsleiter ist Christian Frenzel dafür mitverantwortlich, dass die Einführung der elektronischen Patientenakte reibungslos funktioniert. | Foto: Umsorgt wohnen
2Bilder
  • Als stellvertretender Stationsleiter ist Christian Frenzel dafür mitverantwortlich, dass die Einführung der elektronischen Patientenakte reibungslos funktioniert.
  • Foto: Umsorgt wohnen
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Es sollte ein Beruf in der Pflege werden. Das stand für Christian Frenzel bereits nach seinem Schulpraktikum in einem Altenheim an der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern fest. Die Arbeit gefiel ihm. Die grobe Richtung stand, der 17-Jährige fand jedoch den Beruf des Krankenpflegers interessanter als den des Altenpflegers.

Und so begann der Realschulabsolvent seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in einer Klinik. Anatomie, Krankheits- und Arzneimittellehre, Therapie und Behandlung – viele angehende Pflegekräfte haben das Gefühl, bald ein halber Arzt zu sein, so umfangreich ist der Lerninhalt. Christian Frenzel, inzwischen 33 Jahre alt, rät allen unentschlossenen Schülern, die den Pflegeberuf zwar interessant finden, sich jedoch nicht sicher sind, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen. Damit lassen sich Fehlentscheidungen bei der Berufswahl vermeiden.

„Meine Ausbildung habe ich in der Onkologie begonnen, da bin ich mit dem Leben konfrontiert worden“, sagt Christian Frenzel. Mit Krankheit, Leid und dem Sterben genauso wie mit verschiedenen Nationalitäten und Eigenheiten der Patienten. Es gab aber auch Menschen, die die Krebstherapie erfolgreich abgeschlossen haben. Christian Frenzel erinnert sich noch genau an eine Krebspatientin, mit der er eine Perücke aussuchen sollte. Eine unverzichtbare Hilfe war dabei die Unterstützung von erfahrenen Kollegen, um so eine schwierige Situation meistern zu können.

Inzwischen hat Christian Frenzel 13 Jahre Berufserfahrung. Seine Station ist die Neurogeriatrie. Hier werden Patienten mit Schlaganfällen, Gehirnblutungen oder Parkinson behandelt. Der Krankenpfleger erlebt die Menschen in emotionalen Ausnahmesituationen, sieht aber auch, dass sie Fortschritte machen, eine Hand wieder bewegen können, besser sprechen und viele von ihnen mit einer guten Lebensqualität nach Hause entlassen werden können.

Mit seiner Arbeit kommt Christan Frenzel gut zurecht, weist aber auf die Belastungen durch Nachtdienste sowie auf die körperlich anstrengende Pflege am Bett der Patienten hin. Sollte es zu viel werden, gibt es für Christian Frenzel die Möglichkeit des Wechsels: in den Funktionsbereich der Diagnostik, in die Pflegeverwaltung oder in die -beratung.

Sein Fazit: „Ein schöner Beruf, die Patienten sind dankbar, ich bekomme viel zurück.“

Literatur: „Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg“, 5. Auflage, ISBN 978-3-941891-19-7, 464 Seiten, 19,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel, unter ¿0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versand), www.umsorgt-wohnen.de.

Als stellvertretender Stationsleiter ist Christian Frenzel dafür mitverantwortlich, dass die Einführung der elektronischen Patientenakte reibungslos funktioniert. | Foto: Umsorgt wohnen
Der Ratgeber "Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg" von Jochen Mertens und Thomas Wendt ist aktuell in der fünften Auflage verfügbar und gibt Tipps und Kontakte rund um das Thema Altersvorsorge und Pflege. | Foto: Umsorgt wohnen
Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 265× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 94× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.