Musical - "Der Neu-Deutsche" - Letzter Teil der Kabul-Berlin Trilogie in der jtw
Uns verbindet, dass wir Menschen sind!

ganz rechts Mostaffa Hossain Zadeh
6Bilder

Falkenhagener Feld. Eine Trilogie komplettiert sich. Nach zwei erfolgreichen Inszenierungen, die sich um Flucht und erste persönliche Erlebnisse des Afghanen Mostaffa Hossain Zadeh im neuen Land drehten, widmet sich das dritte Stück "Der Neu-Deutsche" verstärkt der Erforschung der eigenen Identität. An drei Abenden läd die jtw Spandau ihr Publikum zu diesem spannenden Musical ein: Fr. 17.1. (öffentl. Generalprobe), Sa. 18.1. Premiere, So. 19.1. Derniere jeweils um 18.00 Uhr. 

Neun Darsteller aus verschiedenen Herkunftsländern (u.a. Syrien, Afghanistan, Deutschland, Indonesien, Nepal) finden während der gemeinsamen Probenarbeit heraus, dass das eigene Identitätsgefühl keine Frage der Landeszugehörigkeit ist und Probleme wie Diskriminierung und Heimweh weiterhin eine Rolle im eigenen Leben spielen werden. 
Regisseurin Cecilia Coulon hat aus selbstverfassten biografischen Textbausteinen der Darsteller und Musiker ein stimmiges Ganzen in Form einer Collage entwickelt. Während dieser Vorarbeit wurden durchaus Texte gestrichen, die für die Bühne als zu privat empfunden wurden. Schließlich sei für eine gelungene Theaterarbeit auch eine gesunde Distanz zum Erlebten notwendig, so die Regisseurin. Die Themen ergaben sich aus den textlichen Erinnerungen. Szenische Impros lieferten weitere Ideen und Erkenntnisse.
Fazit: Alle wurden schon diskriminiert und haben bereits Andere diskriminiert. "Wir haben alle einen dunklen Teil. Die Frage ist, wie geht man mit ihm um?" sagt Cecilia Coulon.
"Wir wollen keine Botschaft rüberbringen und keine Urteile fällen, sondern deutlich machen, dass wir uns als Menschen immer in einer fließenden inneren Bewegung befinden, was die Frage nach dem "Wer bin ich?" angeht. 

Passend dazu, ist das Bühnenbild bewusst minimalistisch gehalten. Es besteht im Wesentlichen aus einem schwarzen Stoff, gespannt wie ein Trampolin, kann sich auf mysteriöse Weise bewegen, umformen, ja sogar flüstern - ein Organismus mit Eigenleben und der Fähigkeit, mit dem Geschehen auf der Bühne in Resonanz zu treten. 
Coulon will die Kraft der Texte und die starke Präsenz der Darsteller wirken lassen und verzichtet auf aufwendige Kostüme und Requisiten. 
Unter der Leitung von Chandra Berns begleiten elf Band-Musiker mit Schlagzeug, E-Gitarre, Keyboard, Conga und Gesang das Bühnengeschehen. Musikalische Sequenzen wurden bearbeitet, Gesangstexte zu vorgegebenen Themen, wie z.B. "Vorurteile" kreiert und stimmlich umgesetzt. Eine Bewegungs-Choreografie umrahmt Teile der Inszenierung.

Mostaffa, Initiator der Trilogie, blickt voller Dankbarkeit auf vier Jahre Theaterarbeit an der jtw zurück, die ihm schon zum zweiten Zuhause geworden ist. Hier hat er Freunde gefunden, Sprachkenntnisse erworben und sich künstlerisch weiter entwickelt. Er fühlt sich nicht mehr fremd und möchte der Spielstätte weiterhin verbunden bleiben. 
Seine Vision: eine Selbständigkeit mit eigener Änderungsschneiderei aufbauen, am liebsten in Spandau und natürlich in Ruhe und ohne Stress leben können. 

100% Selbsterlebtes steckt im Stück "Der Neu-Deutsche", facettenreich wie das Leben selbst.
Es lohnt einen Besuch !!!

Spielort: jtw-Spandau, Gelsenkircher Straße 20 in 13583 Berlin
Näheres unter www.jtw-spandau.de

Autor:

Sabine Wreski aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 242× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.002× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 656× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.145× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.