Brache wird zur Bühne
Für drei Monate spielt die Brotfabrik draußen

Nils Foerster, der Leiter der BrotfabrikBühne, freut sich, dass er open air endlich wieder Theater präsentieren kann. | Foto: Bernd Wähner
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Weil es aufgrund der aktuellen Situation für das Team des Kulturzentrums Brotfabrik schwierig ist, Veranstaltungen im Haus am Caligariplatz zu präsentieren, findet das Programm bis Ende September für drei Monate lang an der frischen Luft statt.

Diese Möglichkeit, Kunst und Kultur open air zu präsentieren, eröffnet die CrescoRealEstate GmbH dem Kulturzentrum. Die Investorin plant ab Herbst auf dem Grundstück Prenzlauer Promenade 5 das Projekt „Promenade“. Dort sollen 223 Mikro-Apartments entstehen. Der Bauantrag ist bereits gestellt. Doch bis es mit den Bauarbeiten losgeht, darf das Team der Brotfabrik, die sich unmittelbar neben diesem Grundstück befindet, eine Teilfläche für Open-air-Veranstaltungen nutzen, und zwar kostenfrei.

Erste Ausstellung in der umgebauten Galerie

„Wir sind dem Investor sehr dankbar, dass er uns die Chance bietet, die Brachfläche mit einem Open-air-Programm zu bespielen“, sagt Nils Foerster, der Leiter der BrotfabrikBühne. So finden hier Donnerstag, Freitag und Sonnabend Theateraufführungen, Lesungen und Filmvorführungen statt. Und wer etwas früher zu den Veranstaltungen kommt, kann sich gleich noch die erste Ausstellung „Verkehrte Welt“ in der umgebauten und erweiterten Brotfabrik-Galerie anschauen, die täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet ist.

Diskussion "Visionen für eine Stadt
nach Corona"

Die Rückwand der Galerie zur Brache ist zugleich die „Bühnen-Rückwand“ der Open-air-Spielstätte. Und vor dieser findet am 15. Juli um 19 Uhr eine Podiumsdiskussion „Brache Zukunft/Visionen für eine Stadt nach Corona“ statt. Hier können Anwohner mit Vertretern der Immobilienwirtschaft, Mietervertretern und Stadtentwicklungspolitikern ins Gespräch kommen. Am 16. und 17. Juli ab 19 Uhr ist dann das Programm „Fernweh“ mit dem Vokaltrio Stimmfisch zu erleben.

„faust in the box“ von Bridge Markland

Ein Höhepunkt auf der Brache ist vom 22. bis 24. Juli, jeweils um 19 Uhr, die Aufführung von „faust in the box“ von Bridge Markland. Die Künstlerin wird ihr Publikum mit einer rasanten Ein-Frau-Puppen-Voll-Playback-Show begeistern. Dabei kommen dann auch Kopfhörer zum Einsatz, über die die Zuschauer das Programm wie in einer Silent-Disco verfolgen können. Zum Ende des Monats, vom 29. bis 31. Juli, jeweils um 19 Uhr, ist erstmals open air das Stück „De Janeiro – ein Punk ertrinkt in Weißensee“ zu erleben. Zu diesem Stück inspirierte den Autor Willi van Hengel das Leben von Robert „Rio“ Korn. Dieser verstarb Anfang März dieses Jahres. Er war Frontmann der Punk-Band „No Exit“ und viele Jahre lang der Beleuchtungschef der BrotfabrikBühne. „Die Aufführung dieses Stücks ist für uns alle ein besonderes Anliegen“, sagt der Leiter der BrotfabrikBühne, Nils Foerster.

Neben Theater und Musik ist am 21. Juli um 19.30 Uhr auch Literatur open air zu erleben, in diesem Monat allerdings zunächst noch im Hof der Brotfabrik. Literatur-Kurator Alexander Graeff präsentiert an diesem Abend eine Lesung mit Flo Durden zum Thema „Von der Vielfalt und den Besonderheiten des Lebens“.

Während die Theatervorstellungen in der Regel um 19 Uhr beginnen, beginnt das Kino „Open Air auf der Brache“ in der Regel um 21.30 Uhr. Auch hier kann das Brotfabrik-Team auf die Kopfhörer nach dem Silent-Disco-Prinzip zurückgreifen. Auf dem Programm stehen unter anderem Filme wie „Courage“, „Das Mädchen und die Spinne“ und „In the Mood for Love“. Vom 22. bis 28. Juli sind im Rahmen des Festivals „CineDi Italiano“ die Filme „Orphea“, „Seefeuer“, „Golden Door“ und „So haben wir gelacht“ zu sehen.

Improtheater quer durch Weißensee

Unter dem Motto „Follow me Weißensee“ begleiten Schauspieler unter Leitung von Thomas Jäkel Zuschauer auch zu einem besonderen Improvisationstheater. „Wir treffen uns vor der Brotfabrik und laufen durch Weißensee“, erklärt Jäckel. „Von Straßennamen, Schaufenstern, von Orten oder auch vom Publikum lassen wir uns inspirieren und spielen dann Szenen. Das Publikum kann eine Improvisationstheateraufführung erleben, wie es sie jeweils nur einmal geben wird. Was genau passiert, davon lassen auch wir uns überraschen.“ Treffpunkt für „Fallow me Weißensee“ ist am 17., 18., 21. und 25. Juli um 18 Uhr sowie am 17., 24. und 25. Juli um 15 Uhr vor der Brotfabrik.

Eine Übersicht über das gesamte Open-air-Programm des Kulturzentrums Brotfabrik findet sich auf www.brotfabrik-berlin.de/. An jedem Veranstaltungstag wird um 17 Uhr die Wetterlage eingeschätzt und entschieden, ob die jeweilige Veranstaltung open air stattfinden kann. Wenn nicht, wird als Ausweichstandort der Kinosaal im Haus genutzt. Deshalb sollten Besucher bei Unwetterwarnungen vor ihrem Besuch noch einmal auf die Website der Brotfabrik schauen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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