Bezirksamt droht Putz-Firmen mit Konsequenzen
Spandaus Schulreinigung ist ungenügend

An einigen Schulen ist die Reinigungsleistung nach der Neuvergabe immer noch mangelhaft. Das Bezirksamt droht den Firmen jetzt mit Konsequenzen.

Schlecht gereinigte Fußböden, unsaubere Toiletten, volle Mülleimer, fehlendes Klopapier, schmutzige Tische, Stühle, Treppen oder Fensterbänke: An einigen Schulen werden Klassenzimmer, Treppenhäuser, Mensen, Sporthallen und Sanitäranlagen nach wie vor nur ungenügend gereinigt. Das treffe aktuell auf gut ein Drittel der Schulen zu, informierte Schulstadrat Helmut Kleebank (SPD) im Schulausschuss. Das sind rund 30 Prozent der 43 Spandauer Schulen, über die das Bezirksamt in punkto Sauberkeit akribisch Buch führt und die Mängelmeldungen monatlich im Ausschuss präsentiert.

„Einige Schulen kommen nicht auf Grün, jedenfalls nicht dauerhaft“, bestätigte Schulamtsleiter Gregor Kempert. Dabei sei seit der Neuvergabe der Reinigungsleistungen mehr als ein halbes Jahr vergangen. „Genug Zeit also für die Firmen, ihre Mitarbeiter einzuarbeiten.“ Weshalb das Bezirksamt Konsequenzen androhte. So werde man jetzt auf Kosten der Putz-Firmen mit mangelhafter Leistung neue Angebote einholen, kündigte der Schulamtsleiter an. Solche „Ersatzmaßnahmen“ seien laut den Verträgen möglich, so Kempert. „Die treffen die Firmen sicherlich hart, aber wir haben keine Firma gezwungen, unsere Schulen zu putzen.“ Außerdem sei man auf dem Weg, „einzelne Schulstandorte aus den Verträgen herauszulösen“. Die EU-weite Neuausschreibung dauere dann allerdings ihre Zeit.

Probleme mit neuen Putz-Firmen wurden erwartet

Wie berichtet hatte das Bezirksamt letzten Sommer die Reinigungsleistungen seiner Schulen neu vergeben. Wegen personeller Engpässe war erstmals eine externe Firma mit der Ausschreibung beauftragt worden. Mit dem Wechsel der Putzfirmen – vorher hatte die Firma Niederberger jahrzehntelang Spandaus Schulen gereinigt – wies das Bezirksamt die Schulleitungen damals auf erwartbare Probleme bei der Reinigung hin. So könnten etwa wiederholt Räume, Flure und Toiletten nicht gereinigt werden, es fehle an Reinigungskräften und Reinigungschemie, hieß es. Laut der Liste des Bezirksamtes sind unter den Schulen, die jetzt im Februar immer noch Mängel bei der Reinigung haben die Klosterfeld-Grundschule, die Grundschule am Weinmeisterhorn, die Martin-Buber-Oberschule, die Linden-Grundschule und die Schule an der Haveldüne.

Zur Thematik Schulreinigung stimmte der Schulausschuss auf seiner jüngsten Sitzung außerdem mehrheitlich zwei Anträgen zu. Der eine kam von der FDP-Fraktion, die für jede Schule eine zusätzliche Reinigungskraft fordert. Die soll morgens bis mittags putzen, also dann, wenn die Firmen nicht reinigen, und ähnlich wie der Schulhausmeister über die öffentliche Hand eingestellt und bezahlt werden.

Die Linke will rekommunalisieren

Weil private Reinigungsdienste immer wieder „ihren Verpflichtungen nicht nachkommen“ und die Vergabe auf Basis des „wirtschaftlichsten Angebots meist bedeutet, dass der billigste Anbieter genommen wird“, wollen die Linken die Reinigungsleistungen rekommunalisieren. Das Bezirksamt soll darum prüfen, wie diese Leistung wieder „in bezirkliche Hand genommen werden kann“. Auch die Bildungsgewerkschaft GEW vertrete diesen Standpunkt, heißt es im Antrag weiter. Weil damit niedrige Stundenlöhne, Stress und Zeitdruck für die Putzkräfte vermeidbar wären.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 239× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.002× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 655× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.143× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.