Sitzmöbel nach historischem Vorbild
Ernst-Reuter-Platz wird aufpoliert

Besonderer Ort der Nachkriegsgeschichte: Die Sanierung auf dem Ernst-Reuter-Platz hat begonnen.  | Foto: zukunftsgeraeusche
  • Besonderer Ort der Nachkriegsgeschichte: Die Sanierung auf dem Ernst-Reuter-Platz hat begonnen.
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Auf dem Ernst-Reuter-Platz werden die Stadtmöbel denkmalgerecht saniert. Bis zum Sommer sollen Spaziergänger und Touristen dort dann wieder sitzen können.

Auf dem Ernst-Reuter-Platz stellen das „BHROX bauhaus reuse“ und Azubis der Knobelsdorff-Schule (OSZ Bautechnik) zusammen mit Fachfirmen die ursprünglichen Platzmöbel wieder her. Das sind 16 Sitzbänke mit je zwei Holzauflagen. Die werden von zwei Waschbetonsockeln getragen und kragen beidseitig aus. Die Sockel sind als Fundamente noch im Original im Boden enthalten, müssen aber neu gegossen werden. Fachfirmen übernehmen das und richten auch die zum Teil schiefen Sockel wieder neu aus. Dazu müssen die Waschbetonoberflächen gereinigt, Risse und abgeplatzte Stellen saniert werden.

Die Rekonstruktion und Montage der Bänke übernehmen Azubis der Knobelsdorff-Schule. Die Bankauflagen waren ursprünglich aus Kiefernbohlen. Die sind heute aber nicht mehr üblich und werden darum durch Lärchenholz ersetzt. Die Konsolen zwischen Sockeln und Sitzfläche wiederum werden aus Stahl gefertigt. Das macht sie besser haltbar.

Podcast zur Geschichte des Platzes

Bis zum Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Untere Denkmalschutzbehörde im Bezirksamt und das Landesdenkmalamt Berlin unterstützen das Projekt. Das sollte eigentlich schon viel früher starten. Doch laut Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) verzögerte sich das Ganze wegen Corona. Begleitend produziert "BHROX bauhaus reuse" einen Podcast zur denkmalgerechten Sanierung und zur Geschichte des Ernst-Reuter-Platzes. Außerdem nimmt der Podcast die Sitzbank als kulturgeschichtliches Objekt näher unter die Lupe. Die QR-Codes finden sich nach der Sanierung an den Sitzbänken.

Der Ernst-Reuter-Platz gilt als besonderer Ort der Nachkriegsmoderne und der Berliner Stadtentwicklung. Als Vorzeigeprojekt im Nachkriegs-Berlin entstand der Platz nach dem Konzept des Architekten Bernhard Hermkes von 1955. Die Freiraum- und Platzgestaltung für das heutige Gartendenkmal auf der Mittelinsel stammt von Werner Düttmann. Gebaut wurde der Ernst-Reuter-Platz zwischen 1959 und 1960.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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