Im Bezirk soll es perspektivisch eine Koordinierungsstelle zur Prävention von Kinder- und Familienarmut geben. Das beantragen die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Dafür sollen im Verfahren der Bezirkshaushaltsplanung 2024/25 die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Diese Koordinierungsstelle sollte dann beim Stadtrat für Jugend und Familie angesiedelt werden. Des Weiteren soll das Bezirksamt eine Gesamtstrategie zur Reduzierung und Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut entwickeln. Diese soll an die Planungen auf Landesebene anknüpfen.
Grundsätzlich sind Minderjährige im Vergleich zu anderen Altersgruppen überproportional von Armut betroffen. Rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wachsen in der Bundesrepublik in Armut auf, und die Zahl steigt. Als arm gelten Kinder, wenn sie in einer Familie leben, die als sogenannte Bedarfsgemeinschaft nur über ein Mindesteinkommen zur sozialen Sicherung verfügt. Das betrifft in Berlin rund 27 Prozent und damit jedes vierte Kind. Damit belegt Berlin in puncto Kinder- und Familienarmut im Vergleich der 16 Bundesländern den vorletzten Platz.
Seit dem Jahr 2017 gibt es in Berlin eine ressortübergreifende Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut. Diese Kommission ist beauftragt, eine gesamtstädtische Strategie zur Reduzierung und Prävention von Kinder- und Familienarmut zu entwickeln. Die soll dann in Kooperation mit den Bezirken umgesetzt werden. Die gesamtstädtische Strategie soll alle Aspekte von materieller, sozialer und Bildungsarmut im Zusammenhang und in ihrer Wechselwirkung beinhalten.
Damit auch im Bezirk Pankow effektiv etwas gegen Kinder- und Familienarmut getan werden kann, sollte eine entsprechende Koordinierungsstelle im kommenden Haushaltsplan des Bezirks festgeschrieben werden, so die bündnisgrünen und linken Verordneten. Um die notwendigen finanziellen Ressourcen angemessen festlegen zu können, braucht es ein Konzept zu Zielen und Aufgaben der Koordinierungsstelle und eine bezirkliche Strategie, um gezielt etwas gegen Kinder- und Familienarmut unternehmen zu können.
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