Wiedereinstieg zwischen Systemrelevanz und langem Warten
Kreativität ist gefragt
Seit dem 27. April ist der Notbetrieb in den Kindertagesstätten ausgeweitet. Mehr Berliner Familien haben jetzt darauf Anspruch, weil manche Berufe jetzt ebenfalls als "systemrelevant" gelten oder wegen besonderer Härtefälle – speziell bei Alleinerziehenden.
Das mag die Nutznießer freuen, verschärft aber das Hauptproblem. Salopp gesagt: Entweder kann ich meinem Kind jetzt den Wiedereinstieg in den Kindergarten ermöglichen oder ich muss darauf bis August warten – zumindest nach den derzeitigen Vorgaben. Als Betroffener wünsche ich mir aber passgenaue und und kreative Lösungen.
Unsere Tochter ist knapp zweieinhalb Jahre alt und seit März im "Homeoffice". Wir könnten sie wegen Systemrelevanz wieder in die Kita bringen, haben es bisher nicht gemacht, werden aber wohl demnächst darauf zurückgreifen. Auch wenn die "Kitaferien" bisher ganz gut funktionieren, wollen wir nicht weitere fast drei Monate auf den aktuell avisierten Neustart warten.
Es zeigt sich einen Gerechtigkeitslücke
Viele andere Familien jedoch müssen warten. Das betrifft auch solche, die vielleicht gerade um den Fortbestand ihrer Firma kämpfen und trotzdem weiter gleichzeitig ihre Kinder betreuen müssen. Hier zeigt sich eine Gerechtigkeitslücke. Wäre es da nicht besser, möglichst allen Kindern den Kitabesuch wieder zu ermöglichen – aber mit Einschränkungen? Etwa dadurch, dass die Nutzungszeiten reduziert werden. Eine Woche drei Tage, die nächste zwei. Jede Gruppe wäre nur halb so groß, aber mehr Menschen würden profitieren. Wobei aber immer jedem klar sein muss: Manche Vorgaben – speziell die Abstandsregeln – lassen sich in einer Kita kaum durchgehend gewährleisten.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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